…ist das Motto der heutigen Gesellschaft.
Alles, was ungemütlich wird, soll zum Verschwinden gebracht werden – am besten schnell und effektiv. Was weh tut, oder tun könnte, soll vergessen werden. Verluste müssen verdrängt werden. Eine interessante Sammlung.
Diese Methoden schieben die Sachen, um die es eigentlich geht, zur Seite, doch leider beseitigen sie sie nicht. Denn sie sind ja trotzdem da und warten. Warten auf einen Moment, in dem der Körper müde wird, der Stresspegel steigt, wenn Alkohol oder andere suboptimale Zustände ins Spiel kommen.
Man streitet sich mit dem Freund, der Freundin, und ist sich nicht darüber bewusst, dass der andere nur das ausspricht, was er in der Vergangenheit mit den Eltern erlebt hat. Er hat es sich nie angeschaut.
Scheidung tut weh, denn es gibt keinen Gewinner, und Kinder sind besonders empfindsam. Die wichtigsten Menschen in ihrem Leben gehen auseinander, das bedeutet Verlust, Schmerz und Selbstbeschuldigung. Die häufigste Entscheidung in dieser Situation ist: Ablenkung.
Computerspiele, Süßigkeiten, Erlebnisparks bei Kindern; bei den Erwachsenen sind es Süchte aller Art wie Alkohol, Arbeit und das beliebte Partnertauschkarussell.
Alles wird benutzt, was dabei hilft, nicht denken und schmerzhafte Geschehnisse nicht anschauen zu müssen. Dieser Weg führt dazu, dass Belastendes lediglich zugemüllt wird; er bietet keine Lösung und birgt darüber hinaus die Gefahr von gesundheitlichen Schädigungen.
Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit: Man schaut es sich an.
- Feststellen, um welche negative Emotion es sich handelt: Ich habe… Angst, Probleme, Schmerzen etc.
- Versuchen, die Grenze zu erkennen: Bis zu welchem Punkt wirkt es, wo hört es auf?
- Herausfinden: Wann hat es begonnen?
- Wer war in diesem Moment bei mir? Was hat er gemacht oder gesagt?
- Die ganze Situation nochmals mit den neuen Details anschauen.
Diese Schritte bieten die Möglichkeit, einen Blick auf das Geschehnis zu werfen, und können allein dadurch schon große Erleichterung bringen. Nicht selten ist es so, dass dieses Anschauen eine ganz neue Perspektive auf die Situation bietet, so dass man manchmal sogar darüber lachen kann.
Auch auf diese Art kann man mit einer Situation umgehen, die man sich bis dahin nicht anschauen wollte, und ihre belastenden Auswirkungen vermindern oder sogar vollständig beseitigen.
Für sehr schwere Geschehnisse ist es besser, einen ausgebildeten Auditor an der Seite zu haben, der gelernt hat, zuzuhören und grundlegende Prinzipien des Auditings anwendet.
27.02.2023